Am 12. Mai war es wieder einmal soweit: Die "Green-White Divine Supporters" feierten ihre alljährliche Saisonabschlussparty und Hauptversammlung. Es war die nunmehr siebzehnte und wieder im vereinseigenem Clubheim. Auch wenn die sportliche Entwicklung bei Werder Bremen deutlich nach unten zeigte und auch die Zukunftsaussichten derzeit wenig Anlass zur Freude geben, so ließen sich die Fanclub-Mitglieder davon wenig beeindrucken. Über 200 Werderfans und Gäste feierten bis weit in den schon wieder taghellen Morgen hinein. Die Grundlage dazu lud auch wieder herzlich ein, denn ein wiederum ausgezeichnetes Spanferkel- und Pfannenessen sowie eine reiche Auswahl an kühlen Getränken warteten auf die Teilnehmer. Zumal auch das Wetter mitspielte, denn es blieb trocken und gegen die Kühle half das obligatorische Lagerfeuer oder die heißen Rhythmen im geheizten Clubraum. So war es nicht verwunderlich, dass eine große Anzahl der Mitglieder so lange feierte, bis die Müdigkeit schließlich ihren Tribut forderte.
Zuvor gab es auf der am späten Nachmittag abgehaltenen Hauptversammlung planmäßige Veränderungen im Vorstand von tragender Bedeutung. So stellte sich Torsten Witte, Gründungsmitglied mit der Vereinsnummer 1 und langjähriger 1. Vorsitzender, nicht wieder für das Amt zur Verfügung. Zunächst erfolgte durch ihn aber mit einem eher nüchternen Saisonrückblick noch einmal der Fingerzeig auf den aktuell wunden Punkt bei Werder Bremen, namentlich der drohende sportliche Niedergang zu einer grauen Maus der Bundesliga. An schneller Veränderung zum Positiven mag man gar nicht recht glauben, da nun zum zweiten Mal in Folge ohne internationalen Wettbewerb auch die finanziellen Mittel eng begrenzt erscheinen. Sorge bereitet auch der Weggang diverser Leistungsträger, zumal zum Zeitpunkt der Hauptversammlung noch kein Neuzugang von Format von Werder Bremen vermeldet werden konnte.
Doch es fanden sich auch positive Momente in seiner Rede, da wieder einige Ehrungen verdienter Mitglieder anstanden. Zunächst erhielt ein rundes Dutzend der anwesenden "Supporters" die Silberne Ehrenadel für die 10-jährige Mitgliedschaft im Fanclub. Für besondere Verdienste erhielten Andrea Otten, Bergedorf und Hans Mischnik, Barkhausen sogar die begehrte Goldene Ehrennadel. Beide stehen dem Club seit Jahren mit ihrem persönlichen Engagement immer wieder zur Seite. In seiner Abschiedsrede unterstrich Torsten Witte noch einmal, dass es genau diese Taten und Hilfe so vieler Mitglieder waren, die den Club so groß und erfolgreich gemacht haben: "Wenn wir heute exakt 599 Mitglieder zählen, ein eigenes Vereinsheim sowie einen eigenen Bus haben und auch ansonsten bestens dastehen, dann mag ich ein Baustein dazu gewesen sein, aber ohne Euch alle wäre das alles sicherlich nicht möglich gewesen." So Torsten Witte, der weiter ausführte: "Nur durch so viele Mitglieder, durch so viel helfende Hände und durch eine stets reibungslose Zusammenarbeit im Vorstand konnten wir das alles erreichen. Wenn ich selber dazu in den letzten neun Jahren vielleicht eine Art „Lenker“ dazu sein konnte, dann erfüllt mich unser gemeinsamer Erfolg mit Stolz, wofür ich mich bei Euch allen nur ganz herzlich bedanken kann. Doch nun haben meine Interessen neben der Familie weiteren Zuwachs bekommen. Insbesondere die Jägerei und die Ausbildung meines jungen Deutschen Jagdwachtelhundes nehmen viel zusätzliche Zeit in Anspruch. Genau die Zeit, die mir für die entsprechende Führung unseres unglaublich groß gewordenen Clubs jetzt fehlen wird und daher sehe ich nun den richtigen Zeitpunkt gekommen, das Ruder an jüngere Hände zu übergeben. Bewährte Hände, die ihren Fokus noch mehr auf Werder und unseren Club gerichtet haben, als ich es die nächsten Jahre könnte," so Torsten Witte, dessen Worte zum Abschluss von sehr emotionaler Prägung waren. „Das, was wir mit unserem großen Zusammenhalt gemeinsam geschaffen haben, findet nach meinem Wissen kein 2. Beispiel in der Welt der Werder Fanclubs. Natürlich bin ich auch etwas traurig, dass mein Abschied nun gekommen ist, aber man sollte im Erfolg den richtigen Zeitpunkt dafür nicht verpassen. Doch ich werde nicht, im Gegensatz zum Jahre 2000, völlig in den Hintergrund treten. Das Clubheim ist hier bei mir auf dem Grundstück und der Kontakt zum neuen und alten Vorstand so ausgezeichnet, dass ich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, wenn man mich braucht.“ Torsten Witte hatte seit 1988 die Gründungsmitglieder um sich geschart, war seit offizieller Namensgebung und Clubgründung im Jahre 1995 führendes Gründungsmitglied und bereits von 1995 bis 2000 im Vorstand tätig, bevor er im Jahre 2003 zusammen mit zwei anderen Gründungsmitgliedern wieder die Führung übernahm, als sich der Fanclub in höchster Not befand. Die unglaublich positive Entwicklung seither spricht für sich und bedarf eigentlich keines weiteren Kommentars. „Mein Blut wird immer grün-weiß bleiben, aber nun ist es Zeit zu gehen. Vielen Dank für alles!“ so seine sichtlich bewegten Schlussworte.